Montag, 23. November 2015

Warum halten wir den Schulstreik für eine sinnvolle Protestform?

Laut Definition bezeichnet ein Schulstreik den Unterrichtsboykott durch Schüler_innen,  zur Durchsetzung politischer Ziele, diese sind meist verbunden mit Demonstrationen während der Unterrichtszeit. Man kann den Schulstreik auch als praktischen Politikunterricht zum Zwecke der politischen Bildung sehen und daher wohlwollend mit dieser Aktivität umgehen. Hiermit können wir Aufmerksamkeit erregen, die Politische Diskussion in den Unterricht tragen. Der Streik von Schulen stellt aber auch ganz klar eine Art von sozialem Widerstand dar.

Ein Schulstreik ist weit mehr als eine gewöhnliche Demonstration während der Schulzeit. Wir wollen das Interesse der Schüler_innen wecken und die Gleichaltrigen für die Probleme der Geflüchteten sensibilisieren. Uns geht es darum, öffentlichen Druck aufzubauen. Schüler_innen haben unserer Meinung nach ein Recht zu streiken und der Streik kann als wirksames Mittel genutzt werden um Forderungen durchzusetzen, weil dadurch ein höherer „Schaden“ entsteht als durch eine einfache Demonstration. Während Arbeitende ihrer Firma wirtschaftlich schaden, schaden wir dem System, in dem wir den Schulalltag der Jugendlichen durchbrechen und an diesem Tag Linke Analysen in die Diskussion unter den Schüler_innen tragen. Schule ist schließlich der Punkt, wo unglaublich viele Jugendliche den ganzen Tag aufeinander hängen und ein Großteil ihrer Meinungsbildung stattfindet - und an dieser Bildung würden wir uns natürlich gerne beteiligen.
Fremdenhass basiert auf Unwissenheit und deshalb wollen wir den Tag nutzen um auf die Verantwortung aufmerksam zu machen, die Bildungseinrichtungen, für eine wissensbasierte Meinungsbildung junger Menschen haben. Denn Bildung fördert Verständnis! Mit jeder neuen Asylrechtsverschärfung wird es wichtiger, sich den rassistischen Gesetzen und Bewegungen entgegenzustellen.

Wir treffen eine politische Entscheidung, wenn wir zum Streik gehen. Wir brechen bewusst die Regeln. Bei vielen Schülern treffen wir mit unseren Forderungen auf sehr große Zustimmung. Andere Schüler_innen haben jedoch Angst vor Repressionen durch die Schulleitung, zum Beispiel in Form von unentschuldigter Fehlstunden.
Das Recht auf Demonstrationsfreiheit und die Schulpflicht stehen sich hier im Wege. Rechtlich gesehen fehlt man unentschuldigt, jedoch mit gutem Grund.
 

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