Donnerstag, 12. November 2015

Rechte Hetze erkennen

Verfolgt man die Debatte zum Thema Asyl auf der Straße und sozialen Netzwerken mit, so findet man Unmengen an Rassismus, der den Flüchtling Entgegen schlägt. Dumpf rassistische Parolen a la "Asylanten sind alle Kriminell" finden sich in allen Variationen - ebenso menschenverachtende Kommentare deren Perversion keine Grenzen kennt.
Doch sind sind es vorallem rational erscheinende Argumente mit denen Rechte gegen Flüchtlinge mobilisieren und die sich durch alle Gesellschaftsschichten ziehen. Mal sind es die "besorgten Bürger" - mal bürgerliche Medien, die Pegida & CO. scharf kritisieren - sie alle bedienen abstrakte Ängste, erscheinen diskutabel, sind aber faktisch falsch und daher rein rassistisch motiviert.


"Asylheime fördern Kriminalität"
Hierbei ist klar, dass unterste rassistische Vorurteile bedient werden - die Hetzer, die pauschal diese Menschen zu Kriminellen erklären schrecken auch nicht davor zurück ihre Hetze mit gefälschten Berichten in sozialen Netzwerken zu belegen.

"Deutschland nimmt mehr Flüchtlinge auf als andere Länder"
Zahlenmäßig stimmt, dass in Deutschland die meißten Asyl-Anträge gestellt werden, allerdings schließt das weder Die Bevölkerungszahl, den Reichtum und die Zahl der gewährten Asylanträge des Landes mit ein. Allein in Europa liegen 5 weniger reiche Länder vor der BRD, wenn es um "Asylbewerber pro Einwohner" geht. Der Libanon nimmt 1.5 Millionen Flüchtlinge auf 4,5 Millionen Einwohner auf.

"Deutschland kann die Asylsuchenden nicht alle Unterbringen"
Die Unterbringung von Geflüchtet ist eine Frage des Wollens.
2014 kamen 170.000 Asylsuchende nach Deutschland, in den 1990ern waren es nahezu 500.00. Durch vorübergehende Nutzung leerstehenden Wohn- und Büroraums müsste niemand auf der Straße schlafen.

"Wirtschaftsflüchtlinge sind keine echten Flüchtlinge"
Die Not der vor Elend Flüchtenden ist nicht minder groß, wie deren, die vor Krieg flüchten. Flüchtlinge aus Albanien dem Kosovo und Serbien sind ebenso bedroht - in ihrem Fall Verelendung. Viele der Flüchtlinge aus "sicheren Herkunftslandern" gehört zu Volksgruppen, die dort als "Zigeuner" verfolgt werden.

"Flüchtlinge haben es auf Deutschlands Reichtum abgesehen"
Die offensichtlichen Fluchtursachen in Länder, in denen Krieg herrscht sind nicht zu leugnen. Aber egal wer sein Leben aufs Spiel setzt und um als einer von Zweien Asylbewerbern (2014) abgewiesen zu werden, der hat einen trifftigen Grund und nicht vor sich zu"bereichern". Es gibt keine Zuwanderung in Sozialsysteme, denn die staatliche Zuwendung an Asylbewerber liegt unter den "Grundleistungen zur Sicherung des physischen Existenzminimums". Wer Asyl gewährt bekommt, wird sich nicht in die Perspektivlosigkeit von Hartz 4 stürzen - Menschengruppen pauschal als faul abzustempeln ist purer Rassismus!

"Wir sollten uns lieber um unsere eigenen Armen kümmern"
Richtig ist: Auch in Deutschland gibt es Armut unter der Menschen leiden. Flüchtlinge und verarmte Staatsbürger sind die Opfer der selben Verhältnisse. Es gibt nämlich genügend Reichtum um Allen in diesem Land ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen doch liegt dieser in den Händen von Wenigen. Die ärmere Hälfte der Bürger der BRD besitzen 1,4% des Geldes, während das Reichste 1% über 35% der Mittel verfügt.

"Der Staat und die Wirtschaft können sich die Aufnahme der Flüchtlinge nicht leisten"
Es gibt genügend Geld, die Frage ist, wofür man es ausgibt
Natürlich kostet das Asylverfahren und die vorübergehende Unterbringung Geflüchteter Geld, doch ist die BRD eine der reichsten Industrienationen der Welt. Milliardenschwere Kriegseinsätze und Bankenrettungen sind zu stemmen. Liberale Politik sorgt dafür, dass Unternehmen nahezu bis tatsächlich keinerlei Steuern zahlen. Wenn Steuerhinterzieher, die ihr Geld in die Schweiz schaffen dafür zur Rechenschafft gezogen werden könnten, lässt man sie gewähren.Für die menschenwürdige unterbringung und Perspektivensicherung von Geflüchteten ist Geld da!
Deutschland profitiert von der Zuwanderung Geflüchteter. Selbst Vertreter der Wirtschaft betonen - und sicher nicht aus Menschlichkeit- die Notwendigkeit einer Zuwanderung von Fachkräften. Die Geflüchteten sind hoch motiviert zu arbeiten. Daran hindert sie immoment ein Arbeit- und Ausbildungsverbot für die ersten drei Monate ihres Aufenthalts und erst nach 15 Monaten werden alle Einschränkungen aufgehoben. Vorallem durch die Zuwanderung junger Menschen könnte den Sozialkassen helfen.
Nicht zuletzt darf bei dieser Frage nicht das Geld entscheiden, es geht um die Leben von Menschen, die wir opfern, wenn wir diese Abweisen.

"Wir sind nicht das Sozialamt der Welt" & "Die BRD trägt keine Verantwortung gegenüber Flüchtenden"
Nicht nur die Moral und die eigenen Gesetze, völkerrechtliche Verträge und letztlich das Menschenrecht verpflichtet die BRD Flüchtende aufzunehmen: Sie ist Maßgeblich für die Fluchtursachen verantwortlich.
Der Reichtum der westlichen Industrienationen gründet zu großen Teilen auf der Ausbeutung der Dritten Welt. Diktatoren oder Milizen werden nach aktuellem Interesse mit Geld und Waffen unterstützt. Die Wirtschaften der jeweiligen Länder werden zerstört, weil diese als billige Absatzmärkte genutzt werden und Land sowie alle Arten von Resourcen von Fisch bis Öl in der Hand von westlichen Unternehmen und Investoren liegen.
Bei alle dem wirkt Deutschland tatkräftig mit und scheut auch nicht davor zurück, Flüchtende Gewaltsam auf ihrem Weg zu stoppen. Allein 2014 starben an den europäischen Außengrenzen nach Afrika an die 3000 Menschen, deren Tod vermeidbar gewesen wäre, würde die EU sichere Fluchtrouten öffnen. Auch später Geächtete Despoten wie Muammar al-Gadaffi wurden bezahlt um ihre Grenzen zu schließen.

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